Verfasst von: vomhoellenhund | 30. September 2016

Scheuers Sengalese

scheur1Regensburg scheint ein gutes Pflaster für alle, die lose Worte aus quellendem Herzen und geleertem Kopf direkt ins Mikrofon fließen lassen. Von Regensburg fliegen die schnellen Worte ins Land und evozieren allgefälliges Geschnatter.

Am Bodenständigsten ist die in Regensburg domizilierende Schlossfrau Gloria. Sie ist die Übermutter des gackernden Geschwätzes. Wohl aus eigenem Augenschein weiß sie über DEN Afrikaner zu berichten, dass er gerne schnackselt, also ein Urvieh ist wie der Bayer. Seine, GOttes,  pigmentierten Kinder aber sieht sie gerne in Afrika hungern, wo er, der Afrikaner, seine unmigrierbaren Identitäten pflegt.

Auch Paparatzi, gewesener Papst, nom de guerre: Benedikt (lat. für Gutredner), streifte auf einer Vortragsreise Regensburg Die von ihm vielgesegnete Heimaterde beflügelte ihn sogleich zu ungehemmten Worten über DEN Moslem. Er, der Moslem, sei, wie seine Religion, nur unzureichend an die „Vernunft“ gebunden und deshalb gewaltaffin.Das folgende Geschnatter war weit zu hören, sodass sich Ratzi in die römische Enklave zurückzog.

Vor Tagen erst zog es den niederbayerischstämmigen Andreas Scheuer nach Regensburg. scheur2Scheuers Talent ist es, hinter seinen Vorsitzenden zu stehen, wenn diese Vorsätzliches in Kamera und Mikrofon sprechen. Nach Regensburg durfte er unbegleitet und, wie es die Aura des Ortes so will, sagte er gleich selber etwas. „Das Schlimmste“, sagte er, „ ist ein fußballspielender, ministrierender Sengalese. Der ist drei Jahre hier – als Wirtschaftsflüchtling. Den kriegen wir nie wieder los.“

Scheuer, der dachte, ohne Mikrofon gesagt zu haben, was er meinte, täuschte sich. Seine Worte wurden aufgezeichnet und rauschten alsbald ins Land. Folge: Geschnatter, Gegacker, Scheißsturm. Der bayerische Landesbischof (ev.) Bedford-Strohm zieh Scheuer sogleich der Hetzparole. Seine, Scheuers, Worte seien „Futter für Rechtspopulisten“. Womit er, Beford-Strohm, aber irrte, denn solche Sätze füttern keine Rechten, sie sind „Gedanken“ eines Rechten, aus verquollenem Herzen und hohlem Kopf. Bedford-Strom ist ein Verharmloser.

Wer recht hat, ist Scheuer denn „den kriegen wir nie wieder los“. Er sieht den Sengalesen lieber in Afrika hungern, wo er seiner Identität nach hingehört und bleiben soll. Und zwar: Weil er kein deutscher (Bayer) ist und weil er zu viele Pigmente hat. Scheuer ist kein Populist, er ist Nationalist und Rassist ! Regensburger Luft befördert scheint’s derart Denken und Sagen.

Übrigens: Dass Scheuer den Sengalesen sich als Christ denkt (Ministrant?), tut nichts zur Sache. Der Sengalese wird verbannt. (Lessing, Nathan der Weise) Retten hätte ihn nur können, wenn er nicht nur Fußballspieler wäre, sondern ein begnadeter. Wie etwa Leroy Sané, deutscher Nationalspieler mit senegalstämmigem Vater. Fordert ihn Scheuer auf, seine Zweitstaatsbürgerschaft zurückzugeben ?

Was aber macht die Regensburger Luft und der Boden hier mit mir ? Schnattere ich auch ? Bin ich zum Chauvinisten mutiert ? Bin auch ich schon verscheuert ?


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